Dr. med. Karl Schmitt
Dr. med. Hannes Vüllers

Tympanometrie

Bei einer Beschallung des Trommelfells mit einer definierten Schallenergiemenge wird ein Teil dieser Energie reflektiert und der restliche Teil an das Mittelohr weitergeleitet. Die Menge der reflektierten Energie hängt vom akustischen Widerstand, der akustischen Impedanz des Trommelfells, ab. Unter natürlichen Druckverhältnissen, wenn vor und hinter dem Trommelfell der gleiche atmosphärische Druck herrscht, ist aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Trommelfells die Weiterleitung des Schalls am besten.

Dass der Test richtig durchgeführt werden kann ist die Voraussetzung ein intaktes Trommelfell und ein luftdichter Abschluss des Gehörgangs durch die Messsonde.

Zur Durchführung der Testung ist ein Tympanometer erforderlich. Die Messung erfolgt über eine Messsonde. Über diese Sonde wird durch einen Tongenerator ein Dauerton („Sondenton“) mit einer Frequenz von meist 226 Hz vorgegeben (95 dB SPL) und über ein eingebautes Mikrofon, das an ein Messinstrument angeschlossen ist der zurückgeworfene Ton wieder aufgenommen. Auch wird mithilfe einer Druckpumpe definierte Drücke im Gehörgang aufgebaut. Unter normalen Verhältnissen, wenn also die Druckverhältnisse im Gehörgang und Mittelohr gleich sind und das Trommelfell in „Normalstellung“ steht, besteht ein bestimmter akustischer Widerstand, der vom Tympanometer als Bezugspunkt (Nullpunkt) verwendet wird. Wird nun über die Druckpumpe ein Über- oder Unterdruck erzeugt, wird das Trommelfell gespannt und es verändert sich der akustische Widerstand des Trommelfells. Damit erhöht sich auch die Menge der reflektierten Schallenergie des Sondentones, der Schalldruckpegel im Gehörgang erhöht sich, was durch das angeschlossene Messmikrofon festgestellt werden kann. Die veränderten Reflexionen werden im Tympanogramm als Compliance des Trommelfelles (Elastizität, Kehrwert des akustischen Widerstandes) grafisch dargestellt.

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